Bernd Alois Zimmermann

geboren am 20. März 1918 in Bliesheim über Lechenich, gestorben am 10. August 1970 in Königsdorf


Er war das vierte von fünf Kindern der Eheleute Jakob und Katharina Zimmermann. Die Eltern stammten aus kleinen, dörflichen Verhältnissen. Jakob Zimmermann war Beamter bei der Reichsbahn, zuletzt Oberstellwerksmeister, und betrieb eine Nebenerwerbslandwirtschaft. Besonders der Vater war vom katholischen Glauben stark bestimmt.

Nach der Volksschule besuchte Zimmermann ab 1929 die Studienanstalt der P. P. Salvatorianer im Kloster Steinfeld (Urft/Eifel) mit der Perspektive, nach Abschluss des Gymnasiums ein theologisches Studium aufzunehmen. In Steinfeld kam es zur ersten systematischeren Auseinandersetzung mit Musik. 1936 wurde die Studienanstalt – wie alle Privatschulen – von den Nazis geschlossen. Zimmermann besuchte daraufhin das Staatlich-Katholische Gymnasium an der Apostelkirche in Köln und legte dort 1937 die Abiturprüfung ab. Von Apr. bis Okt. 1937 leistete er den Arbeitsdienst ab und begann im Wintersemester 1937/38 als Vorbereitung auf das Schulmusikstudium ein zweisemestriges Pädagogikstudium an der Hochschule für Lehrerbildung in Bonn.

Im Wintersemester 1938/39 nahm er das Studium an der Schulmusikabteilung der Musikhochschule in Köln auf und besuchte gleichzeitig Vorlesungen an der Kölner Universität. 1940 wurde Zimmermann zur Wehrmacht eingezogen. Im Herbst 1942 wurde er einer schweren Hauterkrankung wegen als dienstunfähig entlassen und führte sein Studium fort. Das Kriegsende bedingte eine weitere Studienunterbrechung, sodass Zimmermann erst im Wintersemester 1946/47 sein Schulmusikexamen ablegte. Eine im Anschluss geplante Dissertation blieb unvollendet.

1950 heiratete Zimmermann Sabine von Schablowsky. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Seit 1946 arbeitete Zimmermann, der bis in die späten 50er-Jahre hinein alle Angebote, eine Lehrtätigkeit auszuüben, ablehnte, als freier Komponist für verschiedene Rundfunkanstalten, v. a. für den Kölner Sender des NWDR (später WDR). 1958 nahm er als Nachfolger Frank Martins eine Position als Kompositionslehrer an der Kölner Musikhochschule an und leitete ein Seminar für Hörspielund Filmmusik. 1956/57 war Zimmermann Präsident der deutschen Sektion der IGNM. 1957 erhielt er das Stipendium »Villa Massimo«, 1960 den Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, 1966 den Kunstpreis der Stadt Köln. 1965 erlebte seine Oper Die Soldaten unter Michael Gielen ihre erfolgreiche Kölner Uraufführung.

Trotz der vermehrten öffentlichen Anerkennung und der Erfolge, die sich in den 60er-Jahren einstellten, litt Zimmermann, dessen Gesundheit von Kindheit an äußerst labil gewesen war, zunehmend unter depressiven Verstimmungen, die sich am Ende der 60er-Jahre krisenhaft verstärkten. Ein progressiv sich verschlimmerndes Augenleiden trat hinzu. Zudem bot sich keine Möglichkeit, das zweite Opernprojekt, Medea nach Hans Henny Jahnn, in absehbarer Zeit fertigzustellen. Zimmermann setzte seinem Leben am 10. August 1970 in Königsdorf bei Köln ein Ende.


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