Robert Schumann

8.6.1810 - 1856

Auch wenn Schumanns Werke für Orchester schon rein zahlenmäßig einen breiten Raum einnehmen, so sind es doch hauptsächlich die Klavierstücke und Kammermusikwerke, die das Musikrepertoire bis heute geprägt haben. Die Gründe für diese Entwicklung liegen zum einen in dem schon damals erhobenen Vorwurf der angeblich mangelhaften Instrumentationskunst Schumanns, zum anderen - und darunter leiden vor allem das Violinkonzert oder das Konzertallegro - wähnte man sein orchestrales Spätwerk fälschlicherweise immer wieder beeinträchtigt von der sich bereits ankündigenden Geisteskrankheit. Zu Beginn seiner Karriere, nachdem Schumann seine Laufbahn als Klaviervirtuose wegen einer Handverletzung hatte aufgeben müssen, widmete sich der am 8. Juni 1810 in Zwickau geborene Sohn eines Verlagsbuchhändlers zunächst ausschließlich Klavier- (bis 1839) und Liedkompositionen (1840).

Nebenher bestritt er seinen Lebensunterhalt mit seiner in Leipzig gegründeten und, zu einem der wichtigsten Blätter heranreifenden "Neuen Zeitschrift für Musik«, deren "Gesinnung" es sein sollte, "an die alte Zeit und ihre Werke mit allem Nachdruck zu erinnern, darauf aufmerksam zu machen, wie an nur so reinem Quelle neue Kunstschönheiten gekräftigt werden können, - sodann die letzte Vergangenheit (die nur auf Steigerung äußerlicher Virtuosität ausging) als eine unkünstlerische zu bekämpfen, - endlich eine neue poetische Zeit vorzubereiten, beschleunigen zu helfen.« Erst 1841, nach seiner Hochzeit mit der berühmten Pianistin Clara Wieck - eine Verbindung, die jahrelange Kämpfe mit dem Vater Friedrich Wieck, Schumanns ehemaligem Lehrer, gekostet hatte - gab er die ihm inzwischen "zu enge" gewordene Reduktion auf das Klavier auf und begann in dieser wohl fruchtbarsten Zeit mit der Arbeit an seinen ersten Symphonien und Kammermusikwerken, an die sich ab 1843 die Auseinandersetzung mit Oper und Oratorium anschloß.

Parallel zu diesem Vordringen in neue Gattungsbereiche vollzog sich der Wechsel "in eine ganz neue Art zu komponieren": Schumanns Stil zeichnet sich in den Werken seit 1844 durch die zunehmende Minimierung des thematischen Materials aus, durch Freiheiten der Phrasenbildung und immer engere Substanzgemeinschaft, durch eine auf jähen Wechseln beruhende experimentellere Handhabung der Harmonik, die meist ununterbrochene Fortspinnung der musikalischen Gedanken und das Bemühen einer größtmöglichen Konzentration auf das Wesentliche. Es sind Kompositionstechniken, die auf die Musik der Zukunft vorausweisen und noch im Violinkonzert, das Schumann 1853, ein Jahr vor seiner Einlieferung in die Heilanstalt Endenich komponierte, jeglichen Anflug von geistiger Schwäche negieren.


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