Arnold Schönberg

13.9.1874 - 13.7.1951

geboren am 13. September 1874 in Wien. Aufstiegsbewusst begann er mit dem und gegen das Milieu des jüdischen Kleinbürgertums bereits 1882 autodidaktisch mit Geigenspiel (noch vor 1890 auch Violoncello) und Kompositionsversuchen. Die höhere Schule musste er nach dem Tod des Vaters (1890), die Banklehre (1891) wollte er abbrechen.

Bis nach 1895 nahm er (über David J. Bach) intensiv Fühlung mit Arbeiterbewegung und Marxismus auf; er wandte sich aber bald ab vom künstlerisch unattraktiven Reformismus der II. (sozialdemokratischen) Internationale. Irrationalistische, religiöse, reaktionäre und autoritäre Momente wurden dann in Schönbergs Weltbild und Werk widersprüchlich neben technischer und ästhetischer Rationalität bestimmend.

Alexander Zemlinsky wurde ihm nach 1891 Freund, einziger (informeller) Lehrer und Schwager. 1901 heiratete Schönberg Mathilde Zemlinsky (gest. 1923) und zog nach Berlin, wurde Kapellmeister am Kabarett »Überbrettl«, Lehrer am Sternschen Konservatorium (1902), kehrte aber 1903 nach Wien zurück.

Seine Berufung als Lehrer entdeckte er vollends mit dem Unterrichten an der progressiven Schwarzwald-Schule.Seit 1904 wurden Webern, Berg sowie dann viele andere seine Schüler; in diesen Kontext gehören auch Harmonielehre (1911) u. a. musiktheoretische Schriften. Nach Konzertskandalen mit atonalen Werken und vergeblichen Versuchen, eine Hochschulstelle zu erhalten, ging er 1911 wieder nach Berlin als Dozent am Sternschen Konservatorium.

Erfolg hatte er 1912 mit der Konzerttournee des Melodramen-Zyklus Pierrot lunaire op. 21 (Albert Giraud), 1913 mit der UA der überdimensionalen Gurrelieder (1900/11) in Wien. 1915-18 war er (mit Unterbrechungen) im Kriegsdienst; er begann mit ersten Projekten zur Reihentechnik (Oratorium Die Jakobsleiter, ab 1915). Sein Verein für musikalische Privataufführungen (1918 – 21) wurde ein Modell fortschrittlicher Repertoirepolitik. 1923 gab er die Methode der »Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen« offiziell bekannt (und geriet in einen Prioritätsstreit mit Joseph Matthias Hauer).

1924 heiratete er Gertrud Kolisch. Seine Berufung (1925) als Leiter einer Meisterklasse für Komposition an die Preußische Akademie der Künste und die Lehrtätigkeit dort in Berlin (1926 – 33) waren ein Höhepunkt äußerer Anerkennung. Seit 1921 sah er Konsequenzen des Antisemitismus voraus und schloss sich zionistischen Bestrebungen an; u. a. im (Sprech-)Drama Der biblische Weg (1926/27) und der (freilich weiter ausgreifenden) oratorischen Oper Moses und Aron (1928 – 30/32).

Auf den Machtantritt des deutschen Faschismus reagierte er, aus der Akademie ausgetreten, gleich 1933 mit der Konversion zum jüdischen Glauben (in Paris) und ging ins US-Exil. 1933 – 34 lehrte er in Boston und New York, zog dann nach Los Angeles und lehrte dort an der University of Southern California. 1936 erhielt er einen Lehrstuhl an der University of California. Sein auch antifaschistisch vermitteltes jüdisches Engagement artikulierte er u. a. im Kol Nidre (1938), seine Identifikation mit der Exil-Heimat u. a. in der Ode an Napoleon Buonaparte op. 41 (nach Byron, 1942). 1944 wurde er aus Altersgründen zwangsemeritiert; das nötigte ihn 1945 wieder zu Privatunterricht. Schönberg starb am 13.Juli 1951 in Los Angeles.


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