Antonio Rosetti

1750 - 1792

Antonio Rosetti wurde um 1750 als Franz Anton Rösler im böhmischen Litomerice [Leitmeritz] geboren. Da Rosetti ursprünglich Priester werden sollte, erhielt er seine Erziehung und seine musikalische Ausbildung in verschiedenen Jesuiten-Seminaren seiner Heimat. Wie viele seiner Landsleute erkannte er, daß die Möglichkeiten für Musiker außerhalb Böhmens besser waren und emigrierte nach Deutschland. 1773 trat er der Hofkapelle von Kraft Ernst, Prinz von Oettingen Wallerstein, bei. Seitdem nennt er sich Antonio Rosetti und behält diesen Namen für den Rest seiner Karriere bei. Bis 1789 bleibt er in Wallerstein. Danach zwangen ihn finanzielle Schwierigkeiten zu einem Wechsel, und im Frühling dieses Jahres wurde er zum Kapellmeister am Hof des Herzogs zu Mecklenburg-Schwerin in Ludwigslust ernannt, an dem er bis zu seinem Tod im Jahre 1792 blieb.

Rosettis Klavierkonzert G-Dur, eines seiner bekanntesten Werke, wurde wahrscheinlich 1781 in Wallerstein komponiert. Noch zu seinen Lebzeiten erschien es bei drei Verlagen in Druck und noch heute finden sich Abschriften des Manuskripts in Berlin, München, London, Dresden, Dubrovnik und Washington. Möglicherweise gehörte dieses Konzert auch zu den neuen Kompositionen, die Rosetti auf seiner Reise nach Paris im Oktober 1781 mit sich führte. Vermutlich wurde das Konzert für Nanette von Schaden komponiert, die Frau des Barons Franz von Schaden, der zwischen 1762 und seiner Pensionierung 1787 verschiedene Positionen in Wallerstein innehatte. Nanette von Schaden war Schülerin von Ignaz von Beecke und stand im Ruf einer ausgezeichneten Pianistin. Das Werk ist ein typisches Klavierkonzert im galanten Stil, wie es in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bei Amateurpianisten äußerst beliebt war.

Besonders beeindruckt war Rosetti von dem Orchester des Concert spirituel in Paris, welches er als brausend und rauschend, für einen Fremden mehr erschröcklich als einnehmend bezeichnete. Am 28. Januar 1782 schreibt er an Prinz Kraft Ernst, daß er an eine starke Sinfonie für dieses Ensemble arbeitet. Ohne Zweifel ist damit die Sinfonie La Chasse gemeint.

Rosetti’s Jagdsinfonie erschien bei Georges Sieber in Paris im Druck. Sieber, selber Hornist, veröffentlichte auch La Chasse - Sinfonien von Karl Stamitz und François Gossec. Obwohl Sieber Rosetti’s Simphonie de Chasse nicht vor 1787 Werbung betrieb, war die gedruckte Ausgabe möglicherweise schon einige Jahre vorher erhältlich.


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