Francis Poulenc

7.1.1899 - 30.1.1963 ,

Francis Jean Marcel Poulenc, geboren am 7. Januar 1899 in Paris, Der Vater Emile Poulenc war ein aus dem südfranzösischen Aveyron stammender Industrieller, dessen Religiosität der Sohn übernahm. Von seiner Mutter Jenny Royer, einer Pianistin aus in Paris altansässiger Familie, erhielt Poulenc im Alter von sechs Jahren Klavierunterricht. Mozart, Chopin und die Lieder Schuberts.aber auch die Musik der varietéartigen Cafés im ländlichen Pariser Vorort Nogent-sur-Marne, wo er die Sommer verbrachte, wurden zu prägenden Eindrücken. Der 15jährige spielte und bewunderte Debussy, Chabrier, Stravinskij; erste Kornpositionen entstanden in deren Stil. 1914-17 erhielt Poulenc Klavierunterricht bei Ricardo Vines, der ihn in die Pariser Avantgarde- und Mäzenaten-Kreise einführte. So lernte er auch Satie kennen, dessen Ballettmusik "Parade" (Cocteau, 1917) ihn zur Rapsodie nègre für Singstimme und Kammerensemble (Makoko Kangourou) anregte: Am 11. Dez. 1917imThéâtre du Vieux Colombier bei einem Konzert der Gruppe "Les Nouveaux Jeunes" - den späteren "Les Six" - als erste seiner Kompositionen aufgeführt, machte sie Poulenc durch einen Skandal bekannt. Mit Trois mouvements perpétuels für Klavier (1918; die erste gedruckte Komposition) folgte eines seiner meistgespielten Werke. Um seine Kompositionstechnik zu vervollkommnen, nahm Poulenc 1921-24 Privatunterricht bei Koechlin. Eine Reise zu Schönberg, 1921 mit Milhaud unternommen, blieb ohne Einfluß auf seine Entwicklung. Mit seinem ersten Orchesterwerk, der Ballettmusik Les Biches (Poulenc/Djagilev, 1922/23), deren frivol-laszives Sujet die Stimmung der Zeit spiegelte, gelang ihm der Durchbruch.

Von seinem Erbe erwarb Poulenc 1927 ein Anwesen bei Noizay im Loiretal, wohin er sich fortan regelmäßig vom gesellschaftlichen Leben der Pariser Adels- und Künstlerkreise zurückzog; dieser produktiven Isolation verdankt sich der größte Teil seines weiteren Œuvres, in dem von 1930 an die Vokalmusik dominierte. Schon gelegentlich als Interpret eigener Werke hervorgetreten, arbeitete Poulenc nun kontinuierlich und intensiv mit dem Sänger Pierre Bernac zusammen; in den folgenden Jahrzehnten gaben sie zahlreiche Konzerte in Europa und Amerika. Seiner entschiedenen Hinwendung zum Katholizismus bei einem durch den Tod eines nahen Freunds veranlaßten Besuch des Wallfahrtsorts Rocamadour setzte Poulenc in denLitanies à la vierge noire für Chor und Orgel oder Orchester (1936) ein Denkmal; geistliche Musik wurde vermehrt sein Arbeitsgebiet.

Während des 2. Weltkriegs gab Poulenc, urbaner französischer Patriot, in Werken wie der a-cappella-Kantate Un soir de neige (Paul Eluard, 1944) einer humanitären Gesinnung, seiner "résistance", Ausdruck. Zugleich aber wandte er sich dem Musiktheater zu: In mehreren Opern, konzipiert für die Sopranistin Denise Duval, knüpfte er in der für ihn typischen Doppelgesichtigkeit an die erotische Atmosphäre früherer Werke an oder verklärte die Religiosität zur erlösenden Weltsicht. Nicht zuletzt durch seine geistliche Musik erreichte Poulenc v. a. in den USA seine größte Popularität. Er starb am 30. Januar 1963 in Paris.


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