Manuel de Falla

23.11.1876 - 14.11.1946
 

Manuel de Falla y Matheu, geboren am 23. November 1876 in Cádiz, Sohn eines aus Valencia stammenden Kaufmanns, erhielt den ersten Klavierunterricht von seiner Mutter, die katalanischer Herkunft war. Erste Kompositionslehrer waren Alejandro Odero, Schüler von Marmontel, und Enrique Broca in Cádiz. 1897 ging er nach Madrid, wo er Klavier bei José Tragó studierte, einem Enkel-Schüler Chopins. Preisgekrönt verließ er das Konservatorium, entschied sich aber gegen eine Virtuosenlaufbahn. Um Geld zu verdienen, versuchte er sich in der damals sehr lukrativen Komposition von Zarzuelas; von den zwischen 1900 und 1903 entstandenen fünf Werken wurde allerdings nur eins - und auch das nur mit mäßigem Erfolg - aufgeführt. Entscheidend für seine musikalische Bildung wurde sein privates Studium bei dem Komponisten und Musikwissenschaftler Felipe Pedrell (1902-04), der auch Albéniz, Granados und Roberto Gerhard unterrichtet hat. Pedrell brachte ihm die altspanische Musik wie auch die europäische des 19. Jahrhunderts nahe, vor allem aber die lebendige spanische Volksmusik. 1904 errang Falla mit Allegro de concierto lediglich eine lobende Erwähnung in einem Kompositionswettbewerb für virtuose Klaviermusik, 1905 mit La vida breve den 1. Preis in einem Wettbewerb für Operneinakter.

1907 ging Falla nach Paris, befreundete sich mit Dukas, Debussy, Ravel, Florent Schmitt und Albéniz. Er arbeitete seine Oper um (UA 1913 in Nizza); als wichtigstes neues Werk wurden die Noches en los jardines de España für Orchester mit Klavier (1909/16) konzipiert. Nach Kriegsbeginn kehrte Falla nach Madrid zurück. Mit der spanischen Erstaufführung der Vida breve 1914, den Uraufführungen des Balletts El amor brujo 1915 und der Noches 1916 begründete er in Spanien seinen Ruhm als Komponist. Internationale Anerkennung brachte ihm die UA von El sombrero de tres picos 1919 in London mit dem Russischen Ballett Djagilevs in den Bühnenbildern Picassos. 1918/19 arbeitete er an einer komischen Oper, Fuego fatuo, für die er Kompositionen Chopins verwendete; er vollendete sie aber nicht.

Nach dem Tod beider Eltern (1919) zog der unverheiratet Gebliebene zusammen mit seiner Schwester María del Carmen nach Granada. Hier befreundete er sich mit García Lorca, mit dem zusammen er 1922 einen Cante jondo-Wettbewerb organisierte. Für dessen Marionettentheater schrieb er Arrangements von Volksliedern und alter spanischer Musik; diese Erfahrungen bildeten den Hintergrund für die Komposition von El retablo de Maese Pedro (UA Paris 1923). 1923/26 entstand auf Anregung von Wanda Landowska das Concerto per clavicembalo. Danach begann er, sich mit der Dichtung L'Atlàntida von Jacinto Verdaguer zu beschäftigen. Gleichzeitig gründete er die spanische Sektion der IGNM und verfaßte auch kleine musikwissenschaftliche Arbeiten. Daneben entstanden nur noch einige Gelegenheitskompositionen. 1934-38 an Tuberkulose schwer erkrankt, nahm er im Herbst 1939 eine Einladung zu einer Konzertreise nach Argentinien an, eine Art Flucht aus der Welt des Krieges. Im argentinischen Alta Gracia (Córdoba-Gebirge) starb er am 14. November 1946


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