Benjamin Britten

22.11.1913 - 4.12.1976

Edward Benjamin Britten, geboren am 22. November 1913 in Lowestoft/Suffolk. Das musikliebende Elternhaus vermittelte ihm erste musikalische Eindrücke. Mit zwölf Jahren erhielt er bereits Kompositionsunterricht bei Frank Bridge (1879-1941); das prägte ihn deutlicher als das anschließende Musikstudium am Royal College of Music in London (1930-33), wo er bei John Ireland Komposition sowie bei Arthur Benjamin und Harold Samuel Klavier studierte.

Britten war zeitlebens auch ein vorzüglicher Begleiter und Dirigent. Von Bridge wurde Britten bis zu dessen Tod ständig gefördert und beraten. Brittens Variations on a Theme of Frank Bridge für Streichorchester op. 10 waren ein Tribut an diese Freundschaft und gleichzeitig einer der ersten großen Auslandserfolge des jungen Komponisten 1937 bei den Salzburger Festspielen. Ab 1935 arbeitete Britten für eine Dokumentarfilmgesellschaft der englischen Post, wo er bei Gelegenheit eines Filmprojekts Wystan Hugh Auden kennenlernte. Auden war es auch, der glaubte, dem faschistisch unterwanderten europäischen Allgemeinklima durch Emigration in die USA entfliehen zu können. 1939 verließen Auden, Britten und Peter Pears Europa.

In den USA vertieften sich vor allem die Beziehungen zu dem Tenor Peter Pears, der Brittens Freund und Lebensgefährte wurde und zahlreiche Liedzyklen (als erster Seven Sonnets of Michelangelo, 1940) sowie Charakterrollen seiner Opern inspirierte. 1941 wurde durch Studenten der Columbia University die Operette Paul Bunyan (W. H. Auden; rev. 1974) uraufgeführt. In New York entstand auch der Gedanke, angeregt durch einen Artikel von Edward Morgan Förster und bestärkt durch Sergej Kusevickij, eine Oper nach einer Ballade des englischen Dichters George Grabbe (1755-1832) zu schreiben. Nicht zuletzt dadurch entdeckten Pears und Britten ihre britischen Wurzeln wieder. 1942 kehrten sie nach England zurück, wo der Komponist ab 1943 die Arbeit an Peter Grimes (Montagu Slater nach Grabbe) begann. Die 1945 von der Sadler's Wells Opera in London uraufgeführte Oper begründete Brittens Weltruhm.

Wenngleich Britten ein Komponist aller Gattungen war, so hat sich seine internationale Bedeutung lange Zeit in seinen Bühnenwerken - insgesamt 17, darunter ein großes abendfüllendes Ballett, einige Kinderopern und »Kirchenparabeln« - manifestiert; nicht zuletzt gefördert durch die 1947 gegründete »English Opera Group« und deren Europa-Tourneen, für die Britten eine neue Tradition der englischen Kammeroper initiierte, beginnend mit The Rape of Lucretia (nach Andre Obey, 1946). 1948 riefen Britten und Pears das Aldeburgh Festival ins Leben. (In Aldeburgh an der britischen Ostküste lebten beide seit ihrer Rückkehr aus den USA.) Brittens Arbeit als Komponist war zeitlebens geprägt durch einen tätigen Pazifismus, beispielhaft »praktiziert« im War Requiem (neben dem lat. Messetext auch Gedichte des im 1. Weltkrieg gefallenen Wilfred Owen, 1961), und eine vorbildliche menschliche Haltung, die sich in seinen Opern immer wieder als Sympathie mit den an der Gesellschaft Leidenden formuliert. Der Komponist wurde hochgeehrt; noch 1976 erhielt er den persönlichen Adel (Lord Britten of Aldeburgh). Er starb am 4. Dezember 1976 in Aldeburgh/Suffolk.


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