Brett Dean


Der australische Komponist und Bratschist Brett Dean (geb. 1961) siedelte 1984 nach seinem Studium in Brisbane nach Deutschland über, wo er 15 Jahre lang den Berliner Philharmonikern als ständiges Mitglied angehörte. Im Jahr 2000 kehrte Dean nach Australien zurück, um sich stärker dem Komponieren zu widmen. Heute erfreuen sich seine Werke großer Aufmerksamkeit und werden regelmäßig von wie Sir Simon Rattle, Markus Stenz, Daniel Harding, Andris Nelsons, David Robertson, Marin Alsop oder Simone Young programmiert. Dean, der zu den international meistaufgeführten Komponisten seiner Generation gehört, lässt sich in seinen Werken oft von literarischen, politischen oder visuellen Impulsen anregen. Eine Reihe seiner Kompositionen etwa sind von Gemälden seiner Lebensgefährtin Heather Betts inspiriert.

Brett Dean begann seine Tätigkeit als Komponist im Jahr 1988; zu seinen ersten Projekten zählten Radio- und Filmmusiken sowie Improvisationsprojekte. Durch Werke wie Ariel's Music, ein vom International Rostrum of Composers der UNESCO ausgezeichnetes Klarinettenkonzert, das Klavierquintett Voices of Angels (1996) und Twelve Angry Men (1996) für die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker errang er internationale Anerkennung als Komponist. Für Winter Songs wurde er im Jahr 2001 mit dem Paul Lowin Song Cycle Prize ausgezeichnet; 2002/03 wurde er Artist in Residence beim Melbourne Symphony Orchestra und Composer in Residence beim Cheltenham Festival. Deans bislang meistgespieltes Werk ist Carlo für Streicher, Sampler und Tonband (bzw. Live-Chor): Das von der Musik Carlo Gesualdos inspirierte Stück hat bereits über 120 Aufführungen erlebt. Weitere Kompositionsaufträge erhielt er u.a. von den Berlin Philharmonikern, dem Rundfunkchor Berlin, dem Concertgebouw Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic, den BBC Proms, dem Lucerne Festival, dem Philharmonischen Orchester Stockholm, der Kölner Philharmonie, dem Gewandhausorchester Leipzig, der BBC Symphony sowie den Symphonieorchestern von Melbourne, Sydney und Birmingham. Das im Jahr 2007 von dem Solisten Frank Peter Zimmermann aus der Taufe gehobene Violinkonzert The Lost Art of Letter Writing wurde mit dem hochkarätigen Grawemeyer Award for Musical Composition 2009 ausgezeichnet.

2010 fand die Uraufführung von Deans erster Oper Bliss (Libretto von Amanda Holden nach dem Roman von Peter Carey) statt; der Premiere in Sydney schlossen sich Aufführungen in Melbourne und Edinburgh sowie die deutsche Erstaufführung in neuer Inszenierung in Hamburg an. Die sinfonische Vorstudie zu diesem Bühnenwerk, Moments of Bliss, wurde bei den Australian Classical Music Awards 2005 als beste Komposition prämiert.

Deans Werke liegen zu großen Teilen auf CD bei Labels wie ABC Classics und BIS vor. Seinem Schaffen waren Schwerpunkte bei zahlreichen internationalen Musikfestivals gewidmet. Im Februar 2011 veranstaltete die Londoner Wigmore Hall einen "Brett Dean Day", im November desselben Jahres präsentierte die Königliche Philharmonie Stockholm ein zweiwöchiges Dean-Programm, und im Sommer 2013 war er Residenz-Künstler in Grafenegg.

Dean ist weltweit als Solist, Kammermusiker und Dirigent tätig. Er trat als Solist mit den Berliner Philharmonikern, dem RSO Frankfurt sowie den Symphonieorchestern von Sydney, Hamburg, Montreal, Winnipeg, Melbourne und Queensland auf und hat zahlreiche solistische und kammermusikalische Werke namhafter Gegenwartskomponisten uraufgeführt. Zu den von ihm geleiteten Ensembles zählen die Los Angeles Philharmonic, das Königliche Concertgebouw-Orchester, das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, das Niederländische und das Schwedische Kammerorchester, das Australian Chamber Orchestra, das Münchener Kammerorchester, das Scharoun Ensemble Berlin und die Birmingham Contemporary Music Group.

Brett Deans Kompositionen erscheinen exklusiv im Verlag Boosey & Hawkes / Bote & Bock.

(Verwendung mit freundlicher Genehmigung von Boosey & Hawkes / Bote & Bock)


Photo: © Mark Coulson